Letzte Änderung: 19.2.2005

Testliste Radler

Seit 1996 erlebten die Radler-Biere einen wahren Boom . Während alkoholfreie Biere weiter stagnierten oder Marktanteile verloren, nahm die Anzahl der Biermischgetränke stetig zu. Viele Brauereien haben mittlerweile ein Radler, Colaweizen oder andere Biermischgetränke im Sortiment. Da werden mittlerweile exotische Pflanzenextrakte (Karlsberg Stamper, Karlsberg Mixery), rotfarbene Fruchtauszüge (Hatz Red, Meiniger Red Jack) und andere Geschmacksrichtungen (Whizz Peach) miteinander vermischt. Heraus kommt ein neues Geschmackserlebnis, das oftmals auch in einer eigens kreierten Flasche und mit originellen Etiketten versehen den Weg in den Handel oder in die Gastronomie findet.

Das klassische Mischgetränk bleibt jedoch vorerst noch das Radler.

Was ist ein Radler?
Ein Radler ist eine radfahrende Person, oder? Und mehr als 10000 durstige Radfahrer sorgten an einem heißen Juni-Sonntag im Jahr 1922 in dem bei München gelegenen Ausflugslokal Kugleralm für einen rapide sinkenden Biervorrat. Da an Sonntagen die Brauereibelieferung in der Regel nicht funktioniert, streckte der Wirt Franz Xaver Kugler den Biervorrat, indem er den Ladenhüter Zitronenlimonade mit dem dunklen Bier vermischte. Das neue Getränk nannte er Radlermaß. Es fand sofort Anklang und verbreitete sich in Süddeutschland innerhalb weniger Wochen. In Norddeutschland wurde es zuerst unter dem Namen Radfahrerliter, später dann als Alsterwasser bekannt, da die Alster damals noch sauber und von heller Farbe war. Bis heute erfreut man sich an dem erfrischenden und durstlöschenden Geschmack. Traditionell wird für den Radler Export (da bayerisches Standardbier) mit Zitronenlimonade vermischt. Doch es wurden vereinzelt auch schon Jever-Radler gesehen...

Kugleralm
Die Kugleralm des Franz Xaver Kugler ist in Deisenhofen, das rund 20 km von München entfernt liegt. Im Zuge der Eisenbahnbauarbeiten Ende des vorletzten Jahrhunderts machte ein Streckenbauarbeiter namens Kugler aus dem Durst der Arbeiter ein Vermögen. Selbstständig gemacht, belieferte er die Arbeiter mit Bier zuerst vor Ort, dann auch ein einem Trinkstübchen. Der nächste Schritt war ein Ausflugslokal, die Kugleralm, durch das er zum bekanntesten Wirt in den goldenen Zwanzigern wurde. Da er auch so neumodischen Fortbewegungsmitteln wie Fahrrädern nicht ablehnend gegenüber stand, ließ er eigens einen Radweg durch den Wald zur Kugleralm anlegen. Was dann an diesem Juni-Sonntag 1922 passierte, ist Geschichte und machte Franz Xaver Kugler unvergessen.

Kugleralm 1915
Die Kugleralm 1915